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Zoroastrismus

Der Zoroastrismus ist eine der ältesten Religionen der Welt und geht auf den Religionsstifter Zarathustra zurück. Zarathustra wirkte aller Wahrscheinlichkeit nach in der Mitte des 2. Jahrtausends vor Christus. Er nannte das höchste Schöpfungswesen des Universums "Ahura Mazda", was übersetzt "Herr der Weisheit" beziehungsweise "Gott" bedeutet.

Grundgedanke des Zoroastrismus ist das Streben nach Frieden und Harmonie, das nur durch "Gutes Denken", "Gutes Reden" und "Gutes Handeln" erreicht werden kann. Zarathustra betonte die Eigenverantwortlichkeit und Eigenständigkeit des Menschen. Dieser befinde sich fortwährend in einem inneren Kampf zwischen den Kräften des Guten (Spenta Mainyu "aufbauender Gedanke") und den Kräften des Bösen (Angra Mainyu "zerstörerischer Gedanke"). Das Gute sei in der Seele durch Ahura Mazda bereits verankert, während das Böse vor allem in äußeren Erscheinungen und Einflussnahmen zu finden sei. Die zoroastrische Philosophie sieht Gut und Böse bildhaft als Licht und Düsternis, Wahrheit und Lüge, Liebe und Hass, und so weiter. 

Da "Ahura Mazda" nichts schaffen würde, was seiner eigenen Schöpfung schadet, kann er auch nicht der Urheber des Übels und des Bösen sein. Sonst wäre er selbst ebenfalls böse und mitschuldig. Deswegen lässt laut Zarathustra nicht Ahura Mazda den Menschen fehlgehen, sondern der Mensch selbst ist es, der falsch denkt, redet und schließlich handelt. 
 
Je nachdem wie dieser freiwillige innere Kampf ausgeht wartet auf den Menschen nach seinem Gang über die Tschinvant-Brücke, (›Brücke der Trennung‹) entweder das Reich des Lichtes, der Wahrheit und des Guten  oder das Reich der Dunkelkeit, der Lüge und des Bösen. 

Licht ist für Zarathustra, wie das Feuer, als Symbol der Reinheit und Erleuchtung ein Merkmal guter Schöpfung. Das Feuer steht also für das richtige Handeln und die Reinheit der Seele auf dem Wege der Glückseligkeit. Daher findet man in zarathustrischen Tempeln ein ewig brennendes Feuer. In manchen Tempeln, wie im Varahram-Tempel in der Stadt Yazd im Iran, brennt das Feuer seit Jahrtausenden unentwegt, ohne das es je ausgelöscht wurde. Daher spricht man von der "ewigen Flamme". 

Während der Islamisierung Persiens durch Araber floh eine Gruppe Iraner (Zarathustrier) nach Indien, die man heute unter der Bezeichnung "Parsen" (Perser) kennt. Einer der bekanntesten Parsen (Zarathustrier) war Freddie Mercury, der Frontman und Sänger der Rockband Queen.

Nowruz

Das persische Wort „Nowruz“ bedeutet „Neujahrstag“. Dieser fällt genau auf den Tag der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche – also meistens auf den 21. März. 

Ungefähr einen Monat lang bereitet sich die Familie mit einer gründlichen Reinigung des Hauses auf das Fest vor. Weizen, Gerste, Linsen und andere Gemüsesamen werden auf Porzellantellern zum Keimen gebracht, sodass die Sprossen an Nowruz drei bis vier Zentimeter erreicht haben. 

Mittelpunkt der Feierlichkeit ist der festlich gedeckte Tisch. Auf ihm befinden sich die heilige Schrift der Zoroastrier, ein Bild von Zarathustra, ein Spiegel, Kerzen, ein Weihrauchgefäß, eine Schüssel mit Wasser und einem lebendigen Goldfisch, die Teller und Gefäße mit den Sprossen, Blüten, Früchte, Münzen, Brot, Süßigkeiten, verschiedene Körner und bunt bemalte hart gekochte Eier. Vor allem aber befinden sich dort sieben Dinge, deren Namen auf Persisch mit dem Laut „s“ beginnen: Essig, Sumach (ein Gewürz), Knoblauch, Weizenkeime, Äpfel, die Früchte des Speierlings (eines Obstbaums) und Kräuter – oder Dinge, deren persischer Name mit dem Laut „sch“ beginnt: Wein, Zucker, Sirup, Honig, Süßigkeiten, Milch und Reispudding. Die sieben Dinge werden für alle sichtbar in kleinen Schüsseln oder auf Tellern auf dem Tisch ausgestellt.

Die ganze Familie sitzt um den Tisch und wartet gespannt darauf, dass im Radio oder Fernsehen der genaue Zeitpunkt der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche verkündet wird. Das Familienoberhaupt spricht die Nowruz-Gebete, und sobald der genaue Zeitpunkt verkündet wurde, küsst man sich und wünscht sich ein gutes neues Jahr. Die Ältesten überreichen den Jüngeren Geschenke. Anschließend bricht man auf, um Nachbarn, Verwandte und Freunde zu besuchen und auch ihnen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Jeder Besuch wird erwidert.

Das Fest dauert zwölf Tage, und am frühen Morgen des 13. Tags machen sich alle Familien auf zu einem echten „Massenpicknick“ auf dem Land. Es heißt „Sizdah be dar“, was „dreizehn im Freien“ bedeutet. Städte und Dörfer verwandeln sich in Geisterstädte, weil fast alle Einwohner den Tag in den Wäldern und Bergen an den Ufern von Bächen und Flüssen genießen. Es wird gesungen und getanzt
Genauere Informationen zum Zoroastrismus findet ihr auf der Webseite des Deutschen Zarathustrischen VereinsDiese Seite ist nicht speziell für Kinder gemacht und befindet sich deshalb im ungeschützten Internet. Weiterführende Informationen in englischer Sprache gibt es auf der Webseite der "Zarathustrian Assembly".

Oberes Bild: Ateschgah, Baku, Aserbaidschan
Mittleres Bild: Jasd, Iran
Unteres Bild: Jasd, Iran

Copyright für Fotos zum Zoroastrismus: Adobe Stock